Florian Reus WM-Sechster bei der 24h-Lauf Weltmeisterschaft in Belfast
Der LG-Läufer Florian Reus nahm erfolgreich an der 24h-Lauf Weltmeisterschaft in Belfast teil und belegte dort den 6. Platz. Herzlichen Glückwunsch und großen Respekt dazu!
Hier sein Bericht:
Die 24h-Lauf Weltmeisterschaft in Belfast ist zu Ende. Mein Ergebnis 6. Platz mit 257,010 Kilometern! Um es vorwegzunehmen, ich bin ZUFRIEDEN! Klar, als Titelverteidiger spekuliert man natürlich darauf, das Ganze noch einmal zu wiederholen. Bis kurz vor Schluss war selbst dies kein absolutes Ding der Unmöglichkeit. Mein Hauptziel war es jedoch im Vorfeld eine grundsolide Leistung abzuliefern… und das ist mir gelungen. Das Rennen war wieder mal ein absolutes „Auf und Ab“. Schon nach dem ersten Viertel musste ich von meiner Marschroute abweichen, da ich Adduktorenprobleme bekam. Dies lies sich aber zum Glück, durch einen kurzen Stopp zur Behandlung ganz gut beheben.
Ich war also weiterhin im Geschäft für den Kampf um den Titel. Leider wurde es jetzt sehr, sehr unübersichtlich. Grund dafür war die Tatsache, dass der Veranstalter riesige Probleme mit der Bereitstellung der Zwischenergebnisse hatte. Dafür, dass das hier, wie im Vorfeld kommuniziert, die professionellste WM aller Zeiten werden soll, war das was hier abgelaufen ist ein ziemlich schlechter Scherz. In den letzten Jahren hat mich bei den Einsätzen im Nationalteam vor allem ausgezeichnet, dass ich mich an jeden noch so dünnen Platzierungs-Strohhalm extrem festgebissen und mich dann volle Kanne reingehauen hab. Hier in Belfast musste man mit den wenigen Infos umgehen und das Beste daraus machen. Auch wenn es wieder eine riesige Schinderei war, bin ich als es in das entscheidende letzte Viertel ging noch voll bei der Musik gewesen, was die Chancen auf den Titel und Medaillen anging.
Fünf Stunden vor Schluss hatte ich dann einen kurzen aber sehr heftigen Durchhänger mentaler Art der mich fast aus dem Rennen geworfen hatte. Ich hab in der Phase einfach nicht gewusst für was ich das alles mache. Meine Gedanken waren „Mensch Du bist doch schon Weltmeister, was willst Du dich jetzt nochmal so quälen, es reicht doch auch so schon.“ Zum Glück hab ich mich aber mit Unterstützung unserer Crew recht schnell wieder gefangen, nachdem ich mit ordentlich Frust über das Informationsdefizit zwei schnelle Runden eingebaut hatte. 3,5 Stunden vor Schluss hat sich gezeigt, dass die beiden Führenden des Rennens taumeln wie angeschlagene Boxer. Für mich war, nachdem ich kurz vorher wieder eines der vielen kleinen Tiefs hatte, dass es jetzt an der Zeit ist alles in die Waagschale zu werfen, was noch irgendwie da ist. Jetzt war ich jedenfalls richtig „on fire“ und der typische Spirit war da. Wenigstens gab es nun ein paar wenige Infos mit denen man arbeiten konnte. Die ersten Positionen des Rennens wurden nochmal ordentlich durcheinander gewürfelt und mit der Zeit wurde klar, dass die ersten beiden sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Allerdings sah es danach aus noch auf Platz 3 zu rutschen. Durch die spärlichen Infos ist uns jedoch noch ein Pole durch die Lappen gegangen, was sich erst 1:50 Stunden vor Schluss herausgestellt hat. In dem Moment war klar, dass es für eine Medaille diesmal nicht reichen wird. Jetzt galt es einfach nur noch das Rennen würdevoll zu beenden.
Inklusive Restmeter lautet das Ergebnis 257,010 Kilometer und Platz 6.
Florian Reus